Das Erntejahr 2024 hat den meisten Futterbau-Betrieben sehr gute Erträge geliefert. Die Siloplatten sind vielerorts voll und Grundfutter somit ausreichend vorhanden. Trotzdem sollte jetzt im Frühjahr auf keinen Fall auf eine mineralische Andüngung verzichtet werden, denn nur die organische Düngung reicht den Grasnarben im Frühjahr nicht aus und das Verhältnis der Nähstoffe ist in der Regel nicht bedarfsdeckend.

Kurz und knapp

  • Stickstoff, Phosphor, Kalium und Schwefel sind wichtige Komponenten
  • Ein optimaler pH-Wert ist die Grundlage für eine effiziente Nährstoffausnutzung
  • qualitative Nachsaaten sorgen für leistungsstarke Grünlandnarbe

Was passiert mit dem Grünland bei Nährstoffmangel?

Die in Milchviehregionen intensiv genutzten Grünlandnarben bestehen zum größten Teil aus deutschem Weidelgras, welches hohe Erträge mit sehr guten Qualitäten liefern kann, wenn es entsprechend intensiv geführt und auch gedüngt wird. Unter Nährstoffmangel beginnen die Gräser schnell zu hungern und sowohl der Ertrag als auch die Qualität leiden enorm. Gleichzeitig werden die Gräser anfälliger für Pilzkrankheiten, die Narben werden lückiger und Unkräuter und Ungräser haben leichteres Spiel.

Welche Nährstoffe sind wichtig?

Neben einer bedarfsdeckenden Stickstoff- und Phosphorgabe dürfen Schwefel und Kalium bei der Grünlandpflege nicht außer Acht gelassen werden.

Schwefel

Schwefel fördert die N-Ausnutzung und beeinflusst maßgeblich den Rohproteingehalt im Aufwuchs. Insbesondere jetzt im Frühjahr ist eine Schwefelversorgung aufgrund der Verfügbarkeit und Gehalte in der Gülle nicht ausreichend, sodass eine mineralische Startgabe von 20-40 kg/ha sinnvoll ist. Bei hoher Nutzungsintensität sollten zu jedem Schnitt Schwefelgaben von 10-20 kg/ha gegeben werden (Schwefel-Gehalte der Gülle berücksichtigen).

Kali

Kali ist unter anderem für eine einwandfreie Funktion der Photosynthese zuständig und erhöht die natürliche Widerstandskraft des Grünlands gegen Schädlinge und Krankheiten sowie Trockenstress und Frost. Durch die hohen Erträge im vergangenen Jahr waren die Kali-Entzüge entsprechend hoch und die Gehalte in der Gülle reichen für eine Bedarfsdeckung nicht aus. Der Kali-Bedarf kann beispielsweise mit 4,0-8,0 dt/ha Magnesia-Kainit (9 % K2O, 4 % MgO, 26 % Na und 4 % S) zum ersten Aufwuchs und bei Bedarf mit 1,0 dt/ha Korn-Kali (40 % K2O, 6 % MgO, 3 % Na und 5 % S) zum zweiten Aufwuchs abgedeckt werden. Der Vorteil von Magnesia-Kainit im Vergleich zum Korn-Kali ist das optimale Nährstoffverhältnis, welches eine bedarfsgerechte Versorgung ohne K-/Na-Antagonismus ermöglicht. Bei einer unausgewogenen Mineralstoffversorgung können negative Auswirkungen auf die Tiergesundheit entstehen.

Welche Rolle spielt der pH-Wert?

Um der Grünlandnarbe optimale Bedingungen zu schaffen, sollte auch der pH-Wert des Bodens kontrolliert und im Bedarfsfall mit einer entsprechenden Menge Kalk angepasst werden.

Ein optimaler pH-Wert ist die Grundlage für eine effiziente Nährstoffausnutzung. Mithilfe einer Erhaltungskalkung werden die jährlichen Verluste durch Auswaschung, saure Dünger und pflanzlichen Entzug ausgeglichen (ca. 3,5 dt CaO/ha/Jahr). Ein absinkender pH-Wert verändert die Zusammensetzung des Bestandes maßgeblich. Hochwertige Futtergräser und Weißklee werden zugunsten minderwertiger Gräser zurückgedrängt. Aufgrund der höheren Anteile schnell verholzender Obergräser sinkt die Nutzungselastizität. Ein suboptimaler pH-Wert hat demnach Ertrags- und Qualitätsminderungen zur Folge. Nebenbei werten die ausgebrachten Nährstoffe Calcium und Magnesium das Grundfutter auf.

Was bewirkt eine qualitative Nachsaat?

Gleichzeitig zu einer dem Bedarf angepassten Düngung ist regelmäßig an eine qualitative Nachsaat mit Plantinum zu denken, um die Grünlandnarbe jung und leistungsstark zu erhalten und durch Auswinterung entstandene Lücken mit hochwertigen Gräsern zu schließen. Zur Nachsaat im Frühjahr eignet sich die „Plantinum Intensiv“ sehr gut, da die enthaltenen späten deutschen Weidelgräser eine maximale Nutzungsflexibilität garantieren. Gleichzeitig sind alle Gräser dieser Mischung mit einer sehr guten Rostresistenz eingestuft (Versuche der LWK Niedersachen) und haben alle die Mooreignung für besondere Robustheit erhalten.

Kontakt

Saskia Zoll

Ansprechpartnerin Grünland

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